Pressemitteilung
ÖDP-Infobesuch bei Landauer Stadtwerken; Diskussion über Wärmewende – Herausforderung Strom
Landau: Auf Initiative der Kreistagsfraktion ÖDP/Aktive Bürger hatte eine Gruppe energiepolitisch Interessierter Mitglieder und Kommunalpolitiker das Gespräch mit den örtlichen Stadtwerken gesucht. Anlass waren Fragen rund um Energie und Klimaschutz. Dies nicht nur -aber auch- angesichts der aktuellen energiepolitischen Situation.
Fraktionssprecher Karl Wolf begrüßte die Teilnehmer, darunter die Kreisräte Lisa Wax und Alois Aigner, Stadtrat Thomas Muncz und Gemeinderätin Daniela Blankenburg sowie Kreisvors. Klaus Seufzger. Die ÖDP trete seit jeher dafür ein, dass Themen der Grundversorgung für die Bevölkerung in die öffentliche Hand gehörten. Deshalb stehe man zu Institutionen wie den Stadtwerken auch wenn man die eine oder andere kritische Frage stelle. Stadtwerkeleiter Alois Wanninger und Stellvertreter Thomas Merkl hießen anschließend im Konferenzraum die Teilnehmer willkommen. Der Werkleiter stellte die Geschäftsbereiche des Unternehmens vor und untermauerte dies mit Zahlen. Das seien Infrastrukturthemen wie Wasser und Abwasser bzw. der Betrieb der Kläranlage. Die Wasserversorgung bestehe seit 110 Jahren. Auch die Bäder würden von den Stadtwerken geführt. Der Bereich Verkehr umfasse die Garagen am Maria-Ward-Platz und die Quartiersgarage. Weiter den öffentlichen Personennahverkehr in Form des Stadtbusbetriebs des „Landauers“. Inzwischen sei man auch als Netzbetreiber im Glasfaserbereich aktiv, während der Vertrieb aber über M-net erfolge. Der Hauptbetrieb bestehe sicherlich aus der Stromversorgung, wo man immerhin auf 100 Jahre zurückblicken kann. Die Energiewende bringe da aber einige Herausforderungen. „Wir haben auf dem Gebiet der Stadtwerke große Kapazitäten an regenerativer Stromerzeugung vor allem in Form von Photovoltaik und Biogas“, so Wanninger. Hier müssten einige Megawatt Leistung in die überregionalen Netze „ausgespeist“ werden. Das sei nicht einfach und erfordere ständige Investitionen. „Wir gehen das aber konstruktiv an“, so der Stadtwerkeleiter. Man habe derzeit ein neues Schalthaus in Planung. Das frei werdende Grundstück werden wir zum Aufbau von größeren Batteriekapazitäten nutzen“, so seine Ankündigung. „Die angepeilten 15 Megawatt Leistung würden eine Pufferung gerade der hochvolatilen PV-Kapazitäten ermöglichen. Dies eine Ankündigung, die naturgemäß bei der ÖDP auf große Zustimmung traf. Weniger erfreut zeigt man sich allerdings bei den vorgestellten Gasaktivitäten. Wenn die Stadtwerke in ihrem Internetauftritt immer noch Werbung für Gas verbreiten, dann sei das etwas aus der Zeit gefallen, so die ÖDP. Der Werkleiter versprach hier eine Prüfung der Angelegenheit. Anlass der ÖDP-Gesprächsbitte war nämlich die dringend notwendige Wärmewende und hier insbesondere die Versorgung von Neubaugebieten. „Vor dem Hintergrund der Klimadiskussion und jüngst auch der Kriegsereignisse ist das Verlegen von Gasleitungen ein klimapolitisch fragwürdiger Weg und nicht erst seit den Ukraine-Ereignissen falsch“, so die ÖDP-Vertreter. Erdgas bleibe ein klimaschädlicher Energieträger, auch wenn der Gaswirtschaft ganz offensichtlich der PR-Coup gelungen sei, dies als klimafreundliche Brückentechnologie zu verkaufen. Man arbeite an diesen Themen , so die Versicherung Wanningers. Nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Erwägungen, habe man die letzten Neubaugebiete ohnehin nicht mehr mit Gasinfrastruktur ausgestattet. Nicht ausgelastete Gasnetze würden schließlich auch Geld kosten. Im Übrigen war man sich in der Diskussion einig, dass „Energiesparen“ noch eine zu wenig genutzte „Energiequelle“ sei. Noch großen Handlungsbedarf sieht man bei der ÖDP, was den Ausbau von Fernwärme betrifft. Man habe den Eindruck, dass dieses Thema bisher wenig ambitioniert angegangen wurde. Zur Entspannung der Diskussion trug hier allerdings bei, dass die Stadtwerke demnächst eine Hackschnitzelanlage zur Beheizung des Ämterviertels an der Anton-Kreiner-Straße in Betrieb nehmen werden.