Pressemitteilung
Gutes Beispiel einer etwas anderen Technik
Kandidaten von ÖDP/Aktive Bürger auf Info-Tour
Eine echte Energiewende ohne in einigen Bereichen auch die Sonnenenergie direkt zu nutzen, werde es nicht geben, so das Resümee eines Infobesuches der ÖDP in Moosthenning. Wo sich realistische und kostensparende Anwendungen ergeben, könne aber nur in jedem Einzelfall entschieden werden.
Wer von Dingolfing nach Mengkofen fährt kann es gar nicht übersehen: Nach Unterhollerau ist auf halber Höhe ein Gebäude mit einer auffälligen Solarfassade zu erblicken. Was sich dahinter verbirgt, war Thema eines ÖDP-Besuches. Dazu geladen hatten die örtlichen Listenvertreter Martin Gegenfurtner, Albert Gangl und Richard Kerscher. Letzterer ist Eigentümer des Anwesens und Betreiber einer solaren Hallenheizung. Neben den Kreisräten Ingrid Ast und Karl Wolf begrüßte er die Kandidaten Alois Aigner, Stefan Nußbaumer und Wolfgang Suttor. Nach einem Gedankenaustausch über örtliche Probleme wie z.B. den Schwierigkeiten bei der Realisierung eines örtlichen Kreisverkehrs stellte Kerscher sein Projekt vor. „Wer eine echte Energiewende will, wird um die direkte Nutzung der Sonne auch zu Heizzwecken nicht herumkommen“, gibt sich Kerscher eingangs überzeugt. „So viel Biomasse, dass wir Öl und Gas vollkommen ersetzen können, wird es nicht geben“. Natürlich müsse man dabei aber, was einen realistischen Solareinsatz betreffe, „auf dem Boden“ bleiben. In den meisten Anwendungsfällen käme dafür nur eine bivalente Auslegung in Betracht. Dies bedeute, dass die Solaranlage eine unterstützende Funktion habe. So halte er es seit Jahren auch in seinem Wohnhaus. Die Erfahrungen hätten ihn bewogen, dies jetzt auch auf weitere Nutzflächen anzuwenden. Die thermischen Solarmudule seien platzsparend an der Südfassade angebracht. „Die fast senkrechte Aufstellung nutzt die im Winterhalbjahr tiefstehende Sonne optimal und produziert im Sommer weniger Überschüsse“, so Kerscher. In einem ausgeklügelten System verwertet der Diplomingenieur die gewonnene Energie zum Temperieren von Lagerräumen. So hat der Boden eine Betonkernaktivierung erfahren und dient wegen seiner großen Masse auch als Speicher. Ergänzend betreibt er noch einen gewöhnlichen Pufferspeicher. „Natürlich kann man hier nicht die Wärme des Sommers vollständig in den Winter retten“, stellt der Solartechniker klar. Durch die steile Anordnung der Module liefere das System aber beispielsweise auch an halbwegs sonnigen Vorfrühlings- oder Herbsttagen ansehnliche Energieerträge nach, wovon sich die Besucher an Ort und Stelle überzeugen konnten. Möglich sei dies, so Kerschers weitere Erläuterung, weil dieses System durch die Flächenbeheizung über den Fußboden für ein äußerst niedriges Niveau bei den Vorlauftemperaturen ausgelegt sei. Auf die Kosten angesprochen erläuterte er, dass solche Anlagen anfänglich natürlich höhere Investitionskosten erfordern. Langfristig rechne sich dies nach seiner Überzeugung, da für die nachzuliefernde Energie keine Kosten mehr entstünden. Im Übrigen gebe es auch Fördermittel, ergänzt Kreisrat Karl Wolf bei dieser Gelegenheit. Eine Energiewende sei langfristig nur über Einsparungen möglich sei. So hätte er für sein Gebäude selbstverständlich auch an Dämmmaßnahmen gedacht. Abschließend erläuterte er noch, dass es inzwischen auch ganz interessante Ansätze zur Wärmeerzeugung über Photovoltaik gebe.